Der Umbau des zukünftigen Standorts von mobil Kunststoffprofile wird von göldipartnerarchitekten ag begleitet. Im Interview spricht Geschäftsinhaber Christoph Göldi über die besonderen Bedürfnisse des Unternehmens, spezielle Facetten des Gebäudes und Schwerpunkte der neuen Gestaltung.
Herr Göldi, am neuen Standort der mobil Kunststoffprofile AG war früher ein Textilunternehmen tätig. Welchen Einfluss hatte dies auf das Gebäude?
Christoph Göldi: Die Stickereimaschinen benötigten sehr viel Platz. Dies sieht man an den langen und hohen Räumlichkeiten. Das Unternehmen ist jahrzehntelang stetig gewachsen, wodurch über fünf Bauetappen hinweg laufend weiter ausgebaut wurde, es kamen mehrere neue Hallen hinzu. Gebaut wurde sehr hochwertig und robust, was grosse Nutzlasten zulässt und auch Antworten auf die klimatischen Ansprüche der bisherigen Nutzer bot. Besonders zu betonen ist hier auch, dass das Unternehmen damals sehr fortschrittlich über grosse Spannweiten hinweg stützenfrei baute.
Was bedeuten diese Bedingungen für die Umnutzung?
Durch die grossen Räumlichkeiten bestehen ideale Voraussetzungen für eine Umnutzung. Riesige Vorteile bietet dabei insbesondere auch die stützenfreie Gestaltung, da keine Pfleiler im Weg stehen. Dadurch ist es möglich, die Räume so zu nutzen, dass sie ideal auf die Arbeitsprozesse der mobil Kunststoffprofile AG abgestimmt sind und auch lange Maschinenanlagen optimal platziert werden können. Damit von all dem profitiert werden kann, werden die Gebäude nun in den Rohbau zurückgeführt und sämtliche technische Anlagen, die in die Jahre gekommen sind oder aufgrund der neuen Nutzung nicht mehr benötigt werden, zurückgebaut.
Welche konkreten Massnahmen wurden getroffen, damit der Bau den Prozessen der mobil Kunststoffprofile AG optimal entspricht?
Im Workshop-Verfahren haben wir die Bedürfnisse zusammen mit dem Bauherrn und Fachplanern formuliert und daraus verschiedene Lösungsansätze abgeleitet. Darauf aufbauend entstand die jetzige Planung, welche den ganzen Produktionsfluss im Erdgeschoss vorsieht und so zur Effizienz beiträgt. Der Wareneingang erfolgt auf der Ost-Seite, der Warenausgang ist auf der Süd-Seite geplant. Im UG 1, wo aufgrund der Hanglage teilweise keine Fenster vorhanden sind, wird ein Lager für Rohstoffe, Halbfabrikate und Fertigprodukte eingerichtet. Wichtig sind auch die aktuell sehr grosszügigen Reserveflächen im UG 1 und UG 2, dank denen die mobil Kunststoffprofile AG auch eine zukünftige Expansion problemlos stemmen können wird.
Ist für diese Reserveflächen eine Zwischennutzung angedacht?
Ja. Die Räumlichkeiten in den Untergeschossen bieten auch für andere Betriebe ideale Voraussetzungen. Geplant ist, dass sie mit wenigen baulichen Eingriffen auf gute Weise gestaltet werden und so Möglichkeiten für eine sehr unterschiedliche Nutzung bestehen bleiben. Dank eigener Zugänge zu den unterschiedlichen Räumlichkeiten wird dieser Standort verschiedenen Unternehmungen ideale Bedingungen anbieten können.
Auch die Gebäudehülle wird komplett neugestaltet. Worauf achten Sie dabei besonders?
Wir leben die Philosophie, dass grosse Volumen in der Landschaft eher zurückhaltend gestaltet werden sollen. Gewisse Architekten würden vielleicht «schreiende» Farben wählen, unser Umgang mit der Landschaft ist aber ein anderer. Mit dem Einsatz von Farben in Erdtönen wollen wir erreichen, dass die Gestaltung sich möglichst in die Natur und Umgebung einbindet. Vorgesehen ist eine mitteldunkle Fassade aus Aluminium, die dank ihrer Robustheit langfristig stimmig wirken wird. Zudem sind viele Fenster geplant, was zu einem angenehmen Arbeitsklima beiträgt.